Andacht zum April 2024

Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt. (1. Petrus 3, 15)

 „Hoffnung leben“ lautet das Jahresthema 2024 und in der Kampagne „Ostern neu erleben“ konnten wir diese Hoffnung bereits freisetzen: Die Begegnungen und Gespräche in den Hauskreisen und Gruppen waren Zeiten der hoffnungsfrohen Ermutigung. Der Monatsspruch für April spricht ebenfalls von der Hoffnung. Aus der persönlichen Segnung erfolgt nun die hoffnungsvolle Sendung: Christen behalten ihre Hoffnung nicht für sich, sondern
teilen sie, um Hoffnungsträger für die Welt zu sein. „Die größten Menschen sind jene, die anderen Hoffnung geben können.“ (Jean Jaurès)

„Rede und Antwort stehen“ und „Rechenschaft fordern“ – Petrus verwendet hier Begriffe aus der Justiz und Philosophie. So könnte man auch übersetzen: „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort (ἀπολογίαν) zu stehen, der nach der Vernünftigkeit (λόγος) der Hoffnung fragt, die euch erfüllt.“

Christen sollten sprachfähig über ihren Glauben sein. Die Apologetik will durch logische und historische Argumente für die Wahrheit der Hoffnung eintreten. Und sie will den Glauben gegen Angriffe von Kritikern verteidigen. Von Augustinus stammt das Zitat: „Sie irren sich sehr, die denken, dass wir an Christus glauben ohne irgendwelche Beweise betreffend Christus.“

Angesichts postmoderner Hyperrealitäten können immer weniger Menschen gedanklich folgen, wenn man um die eine Wahrheit ringen mag. Fake News und alternative Fakten machen es auch nicht einfacher. Aber nichtsdestotrotz geht es zunächst mal um die grundsätzliche Bereitschaft, auskunftsfähig werden zu wollen.

Es gibt mancherorts die Tendenz, den Glauben im irrelevanten Privaten zu belassen. Alles, was mit Außenkommunikation zu tun hat, wird dann an vermeintliche Profis delegiert. Doch ursprünglich war das mal anders. Da waren wir Baptisten eine Bibelbewegung, die durch persönliches Bibelstudium und durch theologisches Ringen eine große Mündigkeit beim Einzelnen hervorbrachte. Und das mit einem klaren geistlichen Profil: „Jeder Baptist ein Missionar!“

Klar, die Zeiten ändern sich. Gemeinde in den Zeiten der Zeit ändert sich auch. Aber Gott bleibt immer derselbe, so wie das Wesen des Evangeliums. Und wohlgemerkt: Es braucht keine intellektuellen Luftsprünge, um Rede und Antwort zu stehen. „Meine Rede geschah nicht mit überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern im Erweis des Geistes und der Kraft“, erinnert Paulus die Gemeinde zu Korinth. (1. Korinther 2, 4)

Am einfachsten ist es immer, über das zu reden, was man mit Jesus erlebt. Und wie Gottes Geist mit seiner hoffnungsvollen Auferstehungskraft ins eigene Leben hineinwirkt. „Und wenn sie euch überantworten, dann sorgt euch nicht darum, was ihr sagen oder wie ihr euch verteidigen sollt! Denn zur rechten Zeit wird Gott euch das rechte Wort geben“, verspricht unser Herr Jesus Christus in Matthäus 10,19.

Maik Berghaus

Jahreslosung 2024