Andacht zum August 2022
Dann werden jubeln die Bäume des Waldes vor dem HERRN;
denn er kommt, die Erde zu richten! (1. Chronik 16, 33)
In den letzten Wochen begeisterte unsere Frauen Fußballnationalmannschaft bei der EM in England. Zunehmende Einschaltquoten bei den Übertragungen und gut gefüllte Stadien mit jubelnden Fans waren die Folge. Bei so viel Begeisterung springt der Funke über und es macht Freude, diesen Teamgeist mitzuerleben.
Auch in unserem Monatsvers ist von einer Begeisterung die Rede. Doch was mag es mit diesen „jubelnden Bäumen des Waldes“ wohl auf sich haben? Wenn ein kräftiger Wind durch die Wälder weht, bewegen sich die Baumkronen gleich jubelnder Fans mit erhobenen Händen. Genauer gesagt handelt sich bei diesem Ausdruck um das rhetorische Stil mittel der Personifikation bzw. des Anthropomorphismus. Dabei werden Tieren, Pflanzen oder Gegenständen menschliche Züge verliehen. Wir kennen dies z.B. aus unserem Sprachgebrauch, wenn wir sagen „ die Sonne lacht“, „der Himmel weint“ oder „der Garten trauert“.
Der Monatsvers indes ist Teil eines längeren Dankliedes Davids, wo er seine Freude auch in der Natur eingebunden sieht: „Es freue sich der Himmel, das Meer brause, die Erde sei fröhlich und das Feld sei fröhlich!“ (1. Chronik 16,31-32) Doch was ist der Grund einer solch überwältigenden Freude, dass auch die Natur zum Mitfeiern aufgefordert wird?
Grund war damals der langersehnte Einzug der Bundeslade in Jerusalem, als Zeichen der Gegenwart Gottes. David hatte alles vorbereitet, er hatte extra ein Zelt in der Hauptstadt aufstellen lassen, mehrere Lobpreisbands organisiert, Chöre zusammengestellt und ein riesiges Kuchenbuffet aufbauen lassen. Ja, es sollte sich jedermann in Israel von Herzen mitfreuen und einen ausgelassenen fröhlichen Tag erleben (vgl. 1. Chronik 15).
Es geht also im Kern um eine ansteckende Freude, die schließlich sogar im „Jubel der Bäume“ mündet. Ob wir das so auch heute noch erleben können? Ich denke schon! Bestes Beispiel war die Wagenfahrt beim Senioren-Sommerfest. Dort sangen wir begeistert „Lasst die Herzen immer fröhlich und mit Dank erfüllet sein!“ Die Freude gehört seit jeher zum Wesen des christlichen Glaubens. In Lukas 15, 7+10 heißt es, dass im Himmel und vor den Engeln Gottes Freude ist über einen Sünder, der Buße tut. Auch der Apostel Paulus schreibt in Philipper 4, 4: „Freuet euch in dem HERRN allewege; und abermals sage ich: Freuet Euch!“
In diesem Sinne wünsche ich von Herzen eine gesegnete und frohe Urlaubszeit! Möge Gott Eure Herzen mit dankbarer Freude erfüllen. Geh aus mein Herz und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit und vielleicht entdecken wir ja dabei auch die jubelnden Bäume des Waldes.
Maik Berghaus